Wanderdünen
Noch bis Ende des 19. Jahrhunderts waren der nördliche und der südliche Teil der Insel Sylt von Wanderdünen bedeckt. Durch den
vorherrschenden westlichen Wind können sich diese Düne durch Sandflug mehrere Meter pro Jahr nach Osten bewegen. In Rantum, Westerland und in List wurden in früheren Jahrhunderten Häuser, Acker- und
Weideflächen unter dem Sand begraben.
Am 17.03.1778 schrieb das Westerländer Kirchenkollegium in einer Bittschrift an den dänischen König: “... Jeder Westen-Wind, er
mag süd- nord- oder gerade westen seyn, treibt den Sand von den Dünen auf das noch übrige Ackerland. Ein breiter Strich nächst an den Dünen ist durch diesen Sand zum Pflügen und besäen schon unbrauchbar.
...”
Im 19. Jahrhundert begann man damit, die Dünen systematisch mit Strandhafer zu bepflanzen. Nördlich von Kampen wurde ab 1893 der vergebliche
Versuch unternommen, eine Wanderdüne mit Bergkiefern zu bepflanzen. Reste dieser Bepflanzung sind aber bei Klappholttal erhalten. Bis auf einige Dünen in der Mitte des Listlandes waren bis Ende der
Dreißigerjahre des zwanzigsten Jahrhunderts alle Wanderdünen durch Bepflanzung festgelegt. Die große und die beiden kleinen Wanderdünen im Listland geben noch eine Vorstellung von der ursprünglichen
Gestalt der Landschaft nördlich von Kampen. In den letzten Jahren nimmt der Bewuchs mit Strandhafer aber auch auf den Wanderdünen zu, sodass sie wohl in einigen Jahrzehnten auch vollständig bewachsen
sein werden.
Wanderdüne im Juli 2002 von der Lister Wetterstation aus gesehen
Der Vergleich zeigt die Zunahme des Bewuchses: Im Oktober 2010 ist die kleine Wanderdüne fast vollständig bewachsen
List und die drei Wanderdünen von Osten aus gesehen (August 2007)
Die große Wanderdüne von Westen gesehen (August 2007)
Die große Wanderdüne hat eine Länge von ca. 1000 m. Auf der Luvseite steigt sie auf einer Strecke von
ca. 300 m bis auf eine Höhe von bis zu 30 m sanft an und fällt auf der Leeseite steil ab.
Dies sind die letzten Reste der ursprünglichen Landschaft nördlich von Kampen
|