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Baden im Meer
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Für fast jeden Sylturlauber gehört das Baden in der Nordsee zu den besonderen Erlebnissen. Viele unterschätzen aber die
Gefahren, die im Meer lauern und nehmen Warnungen nicht ernst.
Wie schnell es zu einer lebensgefährlichen Situation kommen kann, zeigte sich am 21. Juli 2003 im Westerland, als ein
Kind in einen Trecker geriet. Der zufällig bereits 45 Minuten vor Dienstantritt anwesende Rettungsschwimmer rettete dabei acht Menschen. 1998 ertranken zwei ungarische Schüler. Sie hatten
sich ohne Erlaubnis von ihrer Gruppe entfernt und bei starkem Wind an einem nicht überwachten Strandabschnitt in Westerland an der Brandenburger Straße gebadet.
Sie sollten folgendes beachten:
Baden sie nur an den bewachten Strandabschnitten während der Badezeiten.
Kühlen sie sich vor dem Bad lange genug ab und gehen sie nicht zu schnell ins Wasser. Auch jüngere, kerngesunde Menschen sind schon an einem Herzschlag gestorben, weil sie zu schnell
ins Wasser gingen. Solche Fälle sind häufiger, als Todesfälle durch ertrinken. Sind sie mit Kindern am Strand, dann haben sie ein Auge auf die Kleinen. Zu den Aufgaben der
Rettungsschwimmer gehört nicht die Beaufsichtigung ihrer Kinder. Ältere Menschen sollten bei starker Brandung besonders vorsichtig sein. Schon in knöcheltiefem Wasser kann das
schell auf den Strand auf- und wieder ablaufende Wasser ihnen den Sand unter den Füßen wegspülen und sie so zu Fall bringen. Schwere Knochenbrüche sind nicht selten die Folge, der
Sand ist am Flutsaum nicht so weich wie es scheinen mag.
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Badezonenkennzeichnung
Bis 2007 wurde zur Kennzeichnung der Badezonen und Badezeiten auf Sylt orangerote Bälle verwendet. Diese hatte den
großen Vorteil, dass sie aus jeder Richtung und auch aus großer Entfernung erkennbar waren und eindeutige Informationen lieferten. Inzwischen wurden auch auf Sylt die Bälle durch die in
Europa seit 2006 geltenden farbige Signalflaggen ersetzt. Ob dies außer der Vereinheitlichung wirklich einen Vorteil bringt, möchte ich bezweifeln. Zudem werden die Flaggen auf Sylt, wie in
anderen Urlaubsregionen auch, nicht einheitlich verwendet. In Hörnum werden z.B. die Flaggensignale der DLRG verwendet, die der Norm entsprechen.
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Badezonenkennzeichnung der DLRG
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Hörnum 2009:
Weißer Wimpel “Badezeit”
Rot-gelbe Flagge: Wasserrettung im Dienst
Die Badezone ist nicht durch Flaggen abgegrenzt Weil keine weitere Flagge gesetzt ist, besteht keine Gefahr. Die Farben rot- gelb erweckt aber einen anderen Eindruck.
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Kennzeichen des Sylt Tourismus-Service
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Einfach und logisch aber nicht normgerecht, denn die grüne Flagge sollte es eigentlich nicht geben.
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Westerland 2009:
Weißer Winpel “Badezeit”
Gelbe Flagge: Baden nur im beaufsichtigten Badefeld
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In Kampen 2009:
Abgrenzung der Badezone durch rot-gelbe Flaggen
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In Kampen 2009:
Weißer Wimpel “Badezeit”
Die gelbe Flagge signalisiert, dass das Baden hier momentan gefährlich ist und nur in der gekennzeichneten Badezone gebadet werden darf.
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Trecker und Buhnen
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Je nach Windrichtung und -stärke, Gezeitenströmung und örtlichen Gegebenheiten bilden sich vor dem Strand Strömungen,
die als Trecker oder Rip-Strömung bezeichnet werden. Solche Trecker können sich überall am Sylter Strand bilden, treten vor allem aber bei starkem Wind und starker Brandung auf. Bei starkem
südwestlichen Wind, wie er häufig ist, läuft die Brandung schräg auf den Strand. Auf der dem Wind zugewandten Seite einer Buhne läuft das Wasser wieder ab, es bildet sich dort ein Trecker.
Mit dem Flutstrom, der westlich von Sylt von Süden nach Norden verläuft, verstärkt sich dieser Effekt. Weht der Wind senkrecht auf den Strand, dann können sich auf beiden Seiten der
Buhnen Trecker bilden. Aber auch dann gibt es noch einen Gezeitenstrom parallel zu Strand. Aber auch dort, wo keine Buhnen vorhanden sind, entstehen Trecker, sind dort aber nur schwer zu
erkennen. Meist sieht das Wasser an diesen Stellen etwas heller aus. Auch bei ablaufendem Wasser und niedrigem Wasserstand können starke Strömungen auftreten. Auf jeden Fall sollten sie die
Anweisungen der Rettungsschwimmer beachten oder im Zweifelsfall fragen. Geraten sie in solch einen Trecker, schwimmen sie quer zur Strömungsrichtung. Es ist aussichtslos, zu versuchen
gegen die Strömung zu schwimmen, dabei vergeuden sie nur unnötig Kraft. Unter Umständen ist es dann besser die Ruhe zu bewahren und sich mit dem Strom treiben zu lassen bis der Trecker endet
und dann zum Strand zurück zu schwimmen. Hören Sie beim Baden ein Hornsignal, dann könnten Sie gemeint sein. Sehen Sie zum Strand und folgen Sie in diesem Fall den Anweisungen des
Rettungsschwimmers
Die neben den Buhen ausgespülten Rinnen können auch bei völlig ruhigem Wetter und Niedrigwasser kleinen Kinder gefährlich werden, wenn sie unerwartet plötzlich in
tiefes Wasser kommen und dann in Panik geraten.
Auf keinen Fall sollten sie an den Enden der Insel, dem Ellenbogen und der Hörnum Odde baden, denn dort herrscht ständig ein sehr
starker Gezeitenstrom.
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Beim Baden müssen sie zu den Buhnen ausreichend Abstand halten, sie können lebensgefährlich werden und
schwerste Verletzungen hervorrufen. Buhnen sind nicht in allen Orten einheitlich gekennzeichnet. Es gibt überall rot-weiße Warnschilder, zusätzlich in Westerland gelbe Kreuze
und in Wenningstedt und Kampen sind die Buhnenköpfe mit Warndreiecken markiert.
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sylt-2000.de
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