Das im Zentrum der Insel gelegene Dorf Tinnum war bis zur Eingliederung Schleswig-Holsteins in das Königreich
Preußen 1867 Sitz des Landvogts. Der Landvogt war der königliche Verwaltungsbeamter auf Sylt. Die alte Landvogtei von 1649 steht noch heute. Die letzte Landvogtei befand sich aber im
Osten des Dorfes auf dem Grundstück des heutigen Eiben-Hofes. Dieses Gebäude brannte aber Anfang des 20. Jahrhunderts ab.
Südlich von Tinnum befindet sich der um Christi Geburt entstandene Ringwall Tinnumburg. Welchem Zweck diese Anlage
diente ist nicht eindeutig geklärt. Archäologische Untersuchungen zeigten, dass es im Inneren des Ringwalls einst mehrere Holzhäuser gegeben hat. Auf Föhr gibt es eine ähnlich noch
größere Anlage, die Lembecksburg. Auch auf Sylt gab es noch zwei weitere Ringwälle. Südlich von Rantum befand sich die Rathsburg, die von Wanderdünen verschlungen wurde und vermutlich ein
Opfer der Nordsee geworden ist. In Archsum gab es eine dritte Anlage, die abgetragen wurde und heute überbaut ist. Nur noch einige Feldsteine neben der Kurverwaltung erinnern an die
Archsburg.
Tinnum wird heute vor allem durch seine Gewerbegebiete geprägt. An der Keitumer Chaussee entstanden in den letzten
35 Jahren ein größeres Gewerbegebiet mit Geschäften, Handwerksbetrieben und Supermärkten. Das neuste Gewerbegebiet entstand 2004 auf dem ehemaligen Gelände des Flughafens nördlich der
Keitumer Chaussee.
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